Dr. Christian Junge bleibt Präsident der Thüringer Zahnärzte

Scharfe Kritik an Politik der Bundesregierung – Praxissterben im ländlichen Raum befürchtet

Dr. Christian Junge bleibt Präsident der Landeszahnärztekammer Thüringen. Die Kammerversammlung, das Parlament der Thüringer Zahnärzteschaft, wählte den 57-jährigen Zahnarzt aus Friedrichroda für vier weitere Jahre an die Spitze der mehr als 2.800 Zahnmediziner im Freistaat. Junge ist der erste Präsident in der mehr als 30-jährigen Geschichte der Landeszahnärztekammer, der für eine dritte Amtszeit gewählt wurde.

Im Amt bestätigt wurde auch Vizepräsident Dr. Ralf Kulick (61 Jahre) aus Jena, der zugleich das Fortbildungsreferat führt. Wiedergewählt wurden ebenfalls die Sonneberger Oralchirurgin Dr. Anne Bauersachs (43, Referat Praxisführung), Dr. Matthias Schinkel aus Sömmerda (42, Patientenberatung und Gebührenordnung), Dr. Peter Pangert aus Rudolstadt (52, Finanzen) sowie die beiden Erfurter Dr. Axel Eismann (Kieferorthopäde, 56, Praxispersonal und Zahnärztliche Weiterbildung) und Dr. Steffen Klockmann (39, Zahnärztliches Berufsleben und Kreisstellen).

Mittelkürzungen führen zu Einschränkungen bei dringend notwendiger Parodontitis-Behandlung

Bereits vor seiner Wiederwahl hatte Junge die Bundesregierung für ihre Finanzkürzungen bei zahnärztlichen Behandlungen scharf kritisiert: „Eine Budgetierung hat fatale Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Patienten. Sie blockiert die Teilhabe der Patienten am medizinischen Fortschritt, darunter vor allem an der erst 2021 eingeführten modernen Parodontitis-Therapie. Sie schwächt unsere Bemühungen, junge Zahnärzte für Praxisniederlassungen in Thüringen zu begeistern. Sie zerstört die wirtschaftliche Grundlage unserer Praxen, erhöht die Gefahr vorzeitiger Praxisschließungen und fördert das Praxissterben vor allem auf dem Land“, warnte Junge.

Er verwies darauf, dass die vorsorgeorientierte Zahnmedizin das Gesundheitssystem in Deutschland jährlich um etliche Milliarden Euro entlastet. „Eine Begrenzung zahnärztlicher Leistungen ist daher Sparen an der falschen Stelle. Sie hilft nicht gegen das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen, sondern erhöht nur die Kosten für später nötige Mehrbehandlungen nach der nächsten Bundestagswahl“, so der Kammerpräsident.

Die Wahl des Vorstandes beendete die turnusmäßige Neuwahl der Kammerversammlung, an der sich im April fast 48 Prozent der Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte beteiligt hatten. Der Frauenanteil von etwa 30 Prozent der Mandate liegt deutlich höher als in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Das erneut leicht gesunkene Durchschnittsalter (51,2 Jahre) aller Delegierten macht die Thüringer Kammerversammlung zu einem der jüngsten Zahnärzte-Parlamente in Deutschland.


Pressemitteilung vom 1. Juli 2023
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