Forderung an Politik zu Sofortmaßnahmen für Versorgungssicherheit und Bürokratieabbau
Der Zahnarzt Dr. Ralf Kulick aus Jena steht künftig an der Spitze der Zahnärzteschaft in Thüringen. Die Kammerversammlung der Landeszahnärztekammer Thüringen, das höchste Parlament der fast 2.900 Zahnärztinnen und Zahnärzte im Freistaat, wählte den 63-Jährigen am Mittwoch (25. Juni 2025) zum neuen Präsidenten.
Dr. Kulick war bereits seit 2015 als Vizepräsident im Kammervorstand tätig. Nach dem plötzlichen Tod des bisherigen Präsidenten Dr. Christian Junge im Februar 2025 hatte Dr. Kulick die Kammer zunächst übergangsweise geführt. Zum neuen Vizepräsidenten wurde Dr. Peter Pangert (54 Jahre aus Rudolstadt) gewählt, der wie bisher das Vorstandsreferat für Finanzen leitet.
Neues Vorstandsreferat für Assistenzpersonal verstärkt Kampf gegen Fachkräftemangel
Neu im Vorstand ist die Ilmenauer Zahnärztin Dr. Karin Seidler. Die 47-Jährige führt ein neu zugeschnittenes Referat für die Fortbildung und Aufstiegsfortbildung des nichtzahnärztlichen Praxispersonals. „Ein eigener Vorstandsbereich für gut ausgebildetes Assistenzpersonal soll unsere Thüringer Zahnarztpraxen im harten Wettbewerb um die wichtigen Fachkräfte stärken“, bekräftigt Kammerpräsident Dr. Kulick, der selbst weiterhin die Fortbildung für Zahnärztinnen und Zahnärzte verantwortet.
Die Sonneberger Oralchirurgin Dr. Anne Bauersachs (45 Jahre, Referat Praxis-führung), Dr. Matthias Schinkel aus Sömmerda (44, Patientenberatung und Gebührenordnung) sowie die beiden Erfurter Kollegen Dr. Axel Eismann (Kieferorthopäde, 58, Zahnärztliche Weiterbildung und ZFA-Berufsausbildung) und Dr. Steffen Klockmann (41, Berufsleben und Kreisstellen) vervollständigen den Vorstand unverändert.
Erhöhung der Studentenzahlen in Zahnmedizin notfalls auch mit Zukauf von Studienplätzen
Bei den großen Herausforderungen weiß der neue Zahnärzte-Präsident seine Kolleginnen und Kollegen hinter sich: Einstimmig forderte die Kammerversammlung von der Landespolitik dringend notwendige Sofortmaßnahmen für eine sichere zahnärztliche Versorgung der Thüringer Bevölkerung. Dazu zählt auch die kurzfristige Erhöhung der Studienplatz-Kapazitäten für Zahnmedizin an der Universität Jena. Falls erforderlich befürwortet die Kammer erstmals auch den kurzfristigen Zukauf von Studienplätzen.
Eine zügige Umsetzung des vom Landtag längst beschlossenen Hausärzte- und Zahnärztesicherstellungsgesetzes soll die Bereitschaft von Studenten zur späteren Berufstätigkeit in Thüringen steigern. Die Niederlassungsförderung für Zahnärzte muss fortgesetzt werden und künftig auch die Übernahme einer elterlichen Zahnarztpraxis einschließen. Außerdem müssen staatliche Aufsichtsbehörden ihre Kontrollen in Zahnarztpraxen auf sinnvolle Prüfungen beschränken, anstatt mit praxisferner Bürokratie wertvolle Zeit für die Patientenbehandlung zu blockieren oder mit unberechtigten Forderungen sogar vorzeitige Praxisschließungen zu riskieren.
„Derzeit gehen fast 70 Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte jährlich ohne Praxisnachfolge in den wohlverdienten Ruhestand. Dadurch müssen sich jedes Jahr etwa 100.000 Thüringer eine neue zahnmedizinische Betreuung suchen. Das wird vor allem im ländlichen Raum immer schwieriger“, warnt Kammerpräsident Dr. Kulick. „Die Politik muss Zahnarztpraxen endlich von überflüssiger Bürokratie befreien, um rentennahe Praxisinhaber länger im Berufsleben zu halten und zahnärztlichen Nachwuchs bei der Praxisniederlassung in Thüringen zu unterstützen“, fordert Dr. Ralf Kulick.
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Eckdaten der Landeszahnärztekammer Thüringen:
- fast 2.900 Zahnärztinnen und Zahnärzte insgesamt in Thüringen
- davon etwa 1.800 berufstätig
- davon etwa 1.200 in eigener Zahnarztpraxis niedergelassen und
etwa 300 angestellt in Zahnarztpraxen und
etwa 300 angestellt in anderen Einrichtungen
- etwa 1.100 Praxisstandorte in Thüringen
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